Der Monat Mai - ich glaube es war einer der sparsamsten Monate meiner Zeit in Chile (meines Lebens). Denn wie schon erwähnt, ist Chile teuer. Umso teurer wenn man kein Geld verdient und für eine Reise sparen will! Deswegen haben wir so ziemlich alles heruntergefahren und der Monat war dementsprechend unereignisreich. Im Grunde kann ich ihn wie folgt zusammenfassen:
Herbst in Bariloche |
1. Bariloche in Argentinien. Gut, das war natürlich nicht langweilig sondern ein guter Wochenendtrip. Zwar nicht im Budget, aber da ich jetzt kein Arbeitsvisum mehr habe musste ich ausreisen. Bariloche hat mich echt positiv überrascht, als Touristenort habe ich es mir nicht so schön vorgestellt. Letzendlich haben wir aber eine supergünstiges und süßes Häuschen gefunden (mit Zentralheizung, jajaja) in dem ich am liebsten diese letzte Zeit verbracht hätte! Miguel konnte nur einen freien Tag nehmen, deswegen hatten wir wegen der Buszeiten leider nur einen Tag für Aktivitäten. Bei strahlend blauem Himmel haben wir eine Wanderung gemacht, der 2. Teil des Planes, eine Gondelfahrt zum Berg hinauf, viel wegen Windes leider flach :( War trotzdem eine super Auszeit und ich war froh mal für ein Wochenende rauszukommen, besonders da ich mich gerade an die Nacht vor unserer Abfahrt erinnere. Siehe Punkt 2.
Über die Anden nach Bariloche |
2. Diese Nacht war das zweite Highlight des Monats einfach weil es so seltsam/schrecklich/zum Lachen war. Dass das Hauptbadezimmer direkt neben unserem Zimmer ist find ich ja eh nicht so ideal, aber in dieser Nacht hörten wir ab 2,3 Uhr einfach unglaublich laute Geräusche. Meine Theorien waren dass a) unser neuer Mitbewohner über uns seine Möbel umschiebt, b) jemand durchs Badezimmerfenster einbricht und c) unser Mitbewohner von nebenan superbetrunken den Ausweg aus dem Bad nicht mehr findet. Als klar wurde dass es wirklich aus dem Bad kam, war Theorie c) schon am sinnvollsten und innerlich verfluchte ich den Typ, da wir wegen des Busses am nächsten Morgen schon um 6.30 Uhr rausmussten... Nach einiger Zeit wurde es ruhiger, es kamen nur noch gelegentliche Geräusche... Bis wir auf einmal plötzlich die Badtür aufgehen hörten und jemand mit vollem Karacho in unser Zimmer fällt. Der Schock meines Lebens! Besonders weil es noch nicht mal unser Mitbewohner sondern ein Fremder war, der auch noch unseren Durchvorhang samt Stange in seinem Rucksack stecken hat. Ohne ein Wort starrt er uns an und steht dann mit Schwierigkeiten auf und geht, man hört noch wie er mit einiger Mühe versucht die Duschstange loszuwerden. Natürlich war es dann auch schon Aufstehzeit und erst nach dem Wochenende klärte uns unser Mitbewohner auf, dass es ein betrunkener Freund von ihm war der im Bad eingeschlafen ist. Er selbst betrunken hat in seinem Suff noch nicht mal die Geräusche gehört. Dieser Moment hat mich in der Hinsicht geprägt dass ich jetzt jedes Mal, wenn ich Miguel im Halbschlaf die Tür öffnen höre mit einem Riesenschock aus dem Bett springe.
Der See Nahuel Huapi in Bariloche |
3. Ich habe diesen letzten Monat letzendlich gar nicht so viel für meine These gemacht und stattdessen meinen Onlinebachelor durchgepaukt. Ich hatte das schon aufgegeben da ich Anfang Mai erst eines der 36 Module fertighatte und die Prüfungen in der Mitte des Monats begannen. Dann hat mich aber ein göttliches Motivationshoch erfasst und ich habe alle Module und die Examen bis letzte Woche fertigbekommen. Meinem Bachelor of Northern Studies steht also nichts mehr im Weg :)
Yam yam frisches Quellwasser! |
4. Die letzte Woche habe ich dann nochmal die volle Ladung Chile bekommen. Miguel hat es geschafft, mir einen Übersetzerjob für Protours zu verschaffen. 26 Seiten von Englisch auf Deutsch, 1 Woche Zeit, 100.000 CLP (ca 160 Euro). Alle Exkursionen in ganz Chile. Da das Geld im Moment knapp ist war das eine gute Gelegenheit und dieses Geld bringt mich immerhin schon bis nach Peru :)
5. INSEKTEN. Im Grunde schon seit wir hier eingezogen sind bin ich von Insektenstichen/bissen überzogen. Und dabei meine ich nicht 5, sondern bestimmt um die 40 Stück. Am Anfang hielten wir es für Flöhe oder Bed bugs, haben aber nichts gefunden. Trotzdem haben wir unser ganzes Zimmer mit Insektenpulver eingeweißt und es schien auch besser zu werden, bis dann weitere Stiche kamen, diesmal eher mückenartig. Dementsprechend haben wir dann mehrere Tage in dem Duft der Insektenlampe verbracht, ohne dass es wirklich besser wurde und ich teilweise morgens ganze Ansammlungen an einer Stelle entdeckte. Dazu kam dann auch noch der unglaubliche Juckreiz sodass ich mir mit meinem verkratzten Körper irgendwann schon regelrecht entstellt vorkam.Seit einigen Tagen nehme ich Tabletten gegen Juckreiz und es scheint zum ersten Mal besser zu werden. So oder so habe ich diesen Monat so viel Zeit und Gedanken auf dieses Thema verschwendet dass ich fand es hatte einen Eintrag in die Maimonatsliste verdient.
Zauberwald! |
6. Winter is coming. Der Winter kommt, mit Kälte, viel viel Regen und Sturm, sodass ich gestern zum Beispiel im Dunkeln geduscht habe. Die Kälte führt auch dazu bei, dass ich meine Arbeit oft ins Bett verlege denn im Rest des Hauses friert man sich zu Tode... Zum Glück haben wir jetzt wenigstens Feuerholz, auch wenn meiner Feuermachkünste immer noch sehr kläglich sind.
So und das war es im Grunde mit Mai und es bleibt nur noch ein Monat...Deswegen geht es jetzt an den Bachelorthesenendspurt!